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Vom CVJM Baden in den Dienst als Hauptamtlicher

Es sollte kein Problem sein einige Zeilen darüber zu verlieren, wie mein Weg ins Hauptamt vor sich ging. Das dachte ich zumindest, als ich darum gebeten wurde. Aber wenn ich heute an diesem Bericht sitze und darüber schreiben möchte, wie mein Weg ins Hauptamt war, dann entdecke ich, dass mein Weg gar nicht so sehr geradeaus ging, wie es sich manchmal im Nachhinein anfühlt. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Kreuzungen fallen mir dabei ein. Und doch gibt es in meiner Vergangenheit aber vor allem zwei Richtungen, die meine berufliche Zukunft geprägt haben:

Zum einen die Richtung der Medizin:

Wer mich als Kind gefragt hat, was ich werden möchte, der hat eine klare Antwort bekommen: Arzt. Ein ganz klassischer Beruf, den ich dadurch, dass meine Schwester Ärztin ist, hautnah miterleben konnte. Meiner Schwester gegenüber habe ich meine Berufsvorstellung scheinbar sogar mal noch genauer erklärt: „Ich werde kein Arzt – Ich werde Chefarzt.“  Lange habe ich an diesem Wunsch festgehalten, wurde aktiv bei den Maltesern, leitete den Schulsanitätsdienst an meiner Schule und begann neben der Schule 2007 eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.

 

Raphael Beil

 

Gleichzeitig war ich schon mein Leben lang mit Gott in der Kirche und im CVJM unterwegs. Anfangs als Teilnehmer im Kindergottesdienst, in der Jungschar, im Konfirmandenunterricht, im Jugendkreis. Und bald schon wurde es konkreter und ich begann mitzuarbeiten. Mit 15 Jahren stieg ich ins SOS-Team ein und machte bei Freizeiten mit). Für mich war es total spannend mich zu engagieren und schon immer war ich jemand, der gerne unter Menschen war. Im CVJM konnte ich meine Gaben erproben und entdecken. So kam es, dass ich 2007 zum ersten Mal beim MAXX-Camp dabei war.

Es folgte eine Zeit, in der ich unsicher war, was ich werden möchte. Rief mich Gott etwa in seinen Dienst? Ich hatte große Zweifel und doch war es so, dass ich das Gefühl hatte mein Leben und auch meine Arbeit ihm zu widmen. Stück für Stück wurde ich mir immer sicherer darin. Also entschloss ich mich Theologie zu studieren und begann meine Ausbildung zum Pfarrer in Heidelberg- zur Überraschung vieler. Einige Semester später brach ich ab - wiederrum zur Überraschung vieler. Es lag nicht daran, dass mir das Fach nicht gefiel. Es ging damals um den Beruf selbst. Irgendwie lies mich der Eindruck nicht los, dass ich als Pfarrer nicht das machen konnte was ich wollte. Von Jesus erzählen, sein Licht in dieser unperfekten Welt leuchten lassen und vor allem mit jungen Menschen unterwegs sein. Nach einer spannenden Zeit der Umorientierung wechselte ich deswegen nach Freiburg an die Ev. Hochschule um Religionspädagogik zu studieren. Währenddessen hatte ich die großartige Möglichkeit mich intensiv um mein Ehrenamt im CVJM-Regionalverband Markgräflerland zu kümmern, wo ich vieles mit Gott lernen und erproben durfte. Immer auch zusammen mit meiner Familie.

Alles in allem war es zwar ein unperfekter Weg, aber ich bin mir sicher, dass Gott mir vieles dadurch mitgegeben hat. Er hat mich Stück für Stück - vor allem im CVJM - darauf vorbereitet, was mich jetzt in meiner Arbeit erwartet und mich meine Berufung entdecken lassen. Ich möchte, dass Menschen ihn kennenlernen dürfen, dass sie durch ihn erkennen, dass sie einmalig und von ihm geliebt sind. Und, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen lernen und ihm nachfolgen. Wo das ist, ist zweitrangig, solange er im Mittelpunkt steht!

Heute bin ich fertig mit dem Studium und habe mich entschlossen als Gemeindediakon in Kieselbronn und Dürrn zu arbeiten. Beide Gemeinden liegen im Kirchenbezirk Pforzheim Land im Enzkreis und seit einem halben Jahr darf ich mich dort nun für Kinder und Jugendliche einsetzen.  

Raphael Beil