Entdeckerkiste #39

Bushaltestelle des Lebens

Ich erinnere mich noch gut an diesen einen Heimweg.

Warum an diesen Heimweg?

Unser Lehrer ließ uns früher gehen, was uns natürlich alle sehr freute.

Es war im Sommer und die Sonne schien richtig warm – vielleicht hat er uns auch deswegen früher freigegeben. Aber das weiß ich nicht mehr.

Aber als ich mit 2 Freundinnen schnell vom Schulgelände lief, begriff ich, dass mir das überhaupt nichts bringt.

Denn ich wuchs in einem kleinen schwarzwälder Dorf auf, in das nur alle paar Stunden, wenn überhaupt ein Bus fuhr.

So hatte ich die Wahl:

Entweder ich sitze allein fast 1 Stunde am Bahnhof oder ich laufe ebenfalls fast eine Stunde über einen Berg nach Hause.

Als ich gerade meine Optionen im Kopf durchspielte, fuhr meine Mutter mit dem Auto an uns vorbei. Ich winkte ihr wie wild zu und freute mich, dass ich weder warten noch über den ganzen Berg nach Hause laufen muss.

Aber was machte meine Mama?
Sie winkte mir und meinen Freundinnen freundlich zu und fuhr weiter.

Ihr könnt euch vorstellen wie verwundert ich dastand und meiner Mama hinterherschaute.

Sie dachte, ich würde die gewonnene Zeit gerne mit meinen Freundinnen verbringen und fuhr deswegen einfach nett winkend weiter.

Frustriert wie ich war, beschloss ich alleine auf meinen Bus zu warten.

 

Manchmal entscheidet man sich im Leben, sich lieber frustriert an die Bushaltestelle zu setzen, als weiter zu gehen, weil der Weg, der vor einem liegt einem nicht geheuer ist.

 

Aber Gott verspricht uns in der Bibel – in Psalm 37 Vers 5

Überlasse dem Herrn die Führung deines Lebens und

vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.

 

Gott vertrauen, dass seine Wege für mich gut sind, fiel mir nicht immer leicht, aber im Nachhinein, wenn die ungewöhnlichen, beängstigende oder neue Wege hinter mir lagen, erkannte ich jedes Mal, dass Gott es wirklich gut führte und dass ich ihm bedingungslos vertrauen kann.

Auch wenn ich erst mal so verdutzt schaute, wie bei meiner vorbeifahrenden Mama,

erkannte ich im Rückblick, dass er es richtig und gut gemacht hat. Denn auf den Wegen habe ich jedes Mal sehr viel gelernt und wurde stärker.  

Einer dieser Wege führte mich zum Beispiel hier her auf den Hof – meine Pläne waren eigentlich andere, aber heute bin ich froh, dass ich Gott vertraut habe und ihm auf den Marienhof gefolgt bin. Zum Glück bin ich da nicht einfach an der Bushaltestelle sitzen geblieben. 😊

 

Darum: Bleibe nicht frustriert sitzen, wie ich damals, sondern vertraue Gott, dass er dich einen guten Weg führen wird. Er möchte dein Wegbegleiter und Navi sein. Vertraue ihm- das eingespeicherte Ziel ist ganz bestimmt das richtige.

• Vielleicht hast du auch einen neuen Weg vor dir- in eine neue Klasse oder sogar in eine neue Schule und du weißt noch nicht so genau, was nach den Sommerferien da auf dich wartet – vertraue Gott, er führt dich und du wirst erkennen, dass er dich nicht alleine lässt.
• Du darfst Gott ganz offen sagen, wenn du angst oder ein komisches Gefühl im Bauch hast, wenn du an den Weg denkst, der vor dir liegt. Sag ihm, dass du ihm vertrauen willst, aber die Bedenken in deinem Kopf lauter sind und dass du seine Hilfe brauchst.